Meine Vision ist radikal gerecht – und tief verbunden mit Widerstand und Wandel.

Irgendwann wurde mir klar, dass ich nicht nur hinsehen will, wenn Menschen ausgegrenzt werden, sondern aktiv für Veränderung kämpfen möchte. Heute bringe ich meine persönlichen Erfahrungen, meine Ausbildungen und meine radikale Art zusammen, um echte Transformation anzustoßen. Meine Perspektive auf Bildung und Wissenschaft speist sich also aus meinem eigenen Leben, den Erfahrungen der Menschen, die mich in meinem Leben begleitet haben oder begleiten, und meinen täglichen Beobachtungen in einer Welt, die von Ungerechtigkeit, aber auch Widerstand geprägt ist. Meine Arbeit ist eine Mischung aus Zuhören, Analysieren, Hinterfragen und Handeln.

Ich bin überzeugt, dass echte Transformation nur dann möglich ist, wenn wir die tief verwurzelten Machtstrukturen benennen, die Konflikte, die daraus entstehen,austragen und daraus kollektive Handlungsstrategien entwickeln. Ich arbeite, weil ich Räume für Widerstand und Transformation schaffen oder stärken möchte und letztendlich auch, um das kapitalistische und ausbeuterische System zu bekämpfen. Für mich geht es nicht darum, Bildung und Wissenschaft als neutrale oder objektive Systeme zu betrachten – sie sind zutiefst politisch und kulturell geprägt.

Eine wirklich antirassistische Praxis in der Sozialen Arbeit oder in akademischen Kontexten erfordert, dass wir uns mit den Mechanismen von Weißsein, rassistischer Sozialisation und Dominanzstrukturen auseinandersetzen. Nur so können wir nachhaltig soziale Gerechtigkeit fördern.

“Without community there is no liberation.”

Empowerment, Widerstand und Transformation

Mein Verständnis von Bildung
und Wissenschaft

Bildung sollte uns nicht an bestehende Systeme anpassen, sondern Raum für kritisches Denken und radikales Hinterfragen eröffnen. Für mich heißt das: Empowerment, kritische Bildungsarbeit und die konsequente Dekonstruktion unterdrückender Machtstrukturen. Gleichzeitig verstehe ich Wissenschaft nicht als neutrales, objektives System – sie ist politisch und kulturell geprägt, oft von eurozentristischem, patriarchalem Denken. Gerade deshalb erkenne ich Wissen aus widerständigen Befreiungskämpfen an.

Dazu gehören radikale Denktraditionen wie der Schwarze Feminismus, der sich explizit gegen rassistische, sexistische und klassistische Unterdrückung richtet. Diese Perspektiven bereichern die akademische Welt, weil sie Realitäten ins Zentrum stellen, die sonst häufig unsichtbar gemacht werden. Wissen entsteht nicht nur in Bibliotheken oder Hörsälen, sondern auch in Protesten, Community-Organizing und Kämpfen für Freiheit und Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet für mich, dass niemand ausgeschlossen wird und alle Menschen, die Ressourcen haben um ein gutes Leben zu führen. Probleme lösen wir nicht durch Gewalt oder Ausschluss, sondern durch Empathie, Heilung und gegenseitige Unterstützung. Gerechtigkeit bedeutet für mich auch, dass wir wieder lernen müssen, im Einklang mit der Natur zu leben.

Denn dies ist die einzige Möglichkeit, die Klimakatastrophe, die jetzt schon Millionen Menschen, Lebewesen und ganze Ökosysteme betrifft, soweit es noch geht, aufzuhalten. Es bedeutet auch für mich, alles in unserer Macht stehende zu tun, um Kriege und Genozide zu beenden. Es bedeutet, die Gewaltspirale zu durchbrechen, und es bedeutet Wiedergutmachung. Dabei spielt Radikalität eine entscheidende Rolle: Es reicht nicht, Symptome zu reformieren, sondern wir müssen die Wurzeln von Ungerechtigkeit erkennen und beseitigen. In einer Welt, die von kapitalistischem Patriarchat und rassistischer Vorherrschaft geprägt ist, braucht es Mut und Ehrlichkeit, um diesen Weg zu gehen.

Wissenschaft verstehe ich als Werkzeug der Befreiung, wenn sie Raum für vielfältige Perspektiven lässt und Wissen aus marginalisierten Communities ernst nimmt.

Statt wissenschaftliche Erkenntnisse als vermeintlich „neutral“ Website darzustellen, müssen wir anerkennen, dass Wissenschaft immer auch von sozialen, politischen und kulturellen Kontexten beeinflusst ist. Erst indem wir diese Hintergründe offenlegen und dekolonisieren, schaffen wir Möglichkeiten für echte Transformation. Ich betrachte Bildung und Wissenschaft als zutiefst menschliche Prozesse: Sie sind dann am stärksten, wenn sie uns zusammenbringen – auch bei Konflikten und Kontroversen. Gerade in der Auseinandersetzung mit herausfordernden Themen entstehen neue Ideen, die zu Wandel führen können. Konflikte sind für mich kein Hindernis, sondern ein Anfang, an dem wir Spannungen bewusst nutzen, um zu lernen und zu wachsen. Dies alles ist ein kollektiver Akt der Solidarität: Wir entwickeln uns gemeinsam weiter, indem wir uns zuhören, Verantwortung füreinander übernehmen und auch Raum für Heilung und Wachstum schaffen. 

In diesem Sinne begreife ich Bildung nicht als Einbahnstraße, sondern als wechselseitigen Prozess, in dem jede Stimme zählt und wertgeschätzt wird. Gleichzeitig befinde auch ich mich in einem stetigen Lernprozess. Ich mache Fehler und überdenke meine Perspektiven, wann immer es nötig ist. Für mich ist es unerlässlich, mich selbst und mein Umfeld kritisch zu reflektieren, Machtverhältnisse zu erkennen und konstruktives Feedback anzunehmen.

Nur so können wir gemeinsam an die Wurzeln von Unterdrückung gehen und nachhaltigen Wandel vorantreiben. Ich bin überzeugt, dass wir eine gerechtere Welt erschaffen können, wenn wir lernen, einander zuzuhören, radikal zu denken und mutig zu handeln. Und ich hoffe, dass du dich auf dieser Reise von meinen Ideen und Erfahrungen inspirieren lässt – damit Bildung und Wissenschaft zu echten Werkzeugen der Befreiung werden.

Ich bin nicht Opitimistin, sondern Possiblistin - weil ich glaube, dass es besser gehen kann und Zustände sich verändern können, wenn wir dafür kämpfen!